Liebe Mitglieder,
trash.net ist als Verein Mitglied bei der Digitalen Gesellschaft. Wir
unterstützen Ihre Aktivitäten und leiten euch darum den aktuellen Update
weiter.
Liebe Grüsse
Roman
-------- Weitergeleitete Nachricht --------
Sehr geehrte Damen und Herren
Herzlich willkommen zum Unterstützer:innen-Update der Digitalen
Gesellschaft!
Anfang Februar versenden wir jeweils den aktuellen Jahresbericht. Mit
dem «Update» informieren wir ergänzend unsere Mitglieder, Spenderinnen
und Gönner über die aktuellen Vereinsaktivitäten. In dieser Ausgabe zu
folgenden Themen:
* Aktuelle Schwerpunkte
* Veranstaltungen
* Verein und Finanzen
Fragen und Anregungen nehmen Giammi und Kire unter
office(a)digitale-gesellschaft.ch gerne entgegen.
Für den Verein
Patrick Stählin (Präsident)
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*Aktuelle Schwerpunkte*
_Neues, veraltetes Datenschutzgesetz_
Am 1. September 2023 trat das neue Datenschutzgesetz (DSG) in der
Schweiz in Kraft. Bereits heute ist jedoch klar, dass das neue DSG den
Anforderungen für einen wirksamen und zielgerichteten Datenschutz nicht
genügt, weshalb wir am 2. Datenschutz-Festival Anfang November 2023 ein
neues Datenschutz-Konzept
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/2023/11/15/digitale-gesellschaft-praesentiert-wegweisendes-datenschutz-konzept-datenschutz/>
(PDF
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/uploads/2023/11/Datenschutzkonzept-Digitale-Gesellschaft.pdf>)
vorgestellt haben. Das Konzept adressiert die Mängel im geltenden
Datenschutzrecht, indem es sich auf die vielseitigen Folgen der
Datennutzung konzentriert. Das Konzept geht als eigentliches Datengesetz
jedoch über den Datenschutz hinaus. Es schafft auch einen Rechtsrahmen
für den Umgang mit «Künstlicher Intelligenz» und bietet eine Lösung für
die Sekundärnutzung von Daten. Dabei nimmt das neue Konzept die
Datenbearbeiter:innen konkret in die Pflicht und ermöglicht eine
vertrauensvolle Datennutzung.
_Regulierung von künstlicher Intelligenz_
Die Digitale Gesellschaft beschäftigt sich nicht erst seit dem Aufkommen
von ChatGPT mit der Regulierung von künstlicher Intelligenz (KI; ADMS)
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/automatisierte-entscheidungssysteme-adms-ki/>.
Wir haben hierzu bereits Anfang 2022 ein umfangreiches Positionspapier
veröffentlicht, indem wir insbesondere ausreichende
Transparenzbestimmungen, griffige Verwaltungssanktionen sowie eine
staatliche Aufsichts- und Beratungsbehörde fordern. Das Positionspapier
wird gegenwärtig von der Fachgruppe aktualisiert. Zudem sind wir seit
Januar 2023 als Observer im Committee on Artificial Intelligence (CAI)
des Europarats tätig. Als solcher begleiten wir die Verhandlungen und
unterbreiten den stimmberechtigten Mitgliedsstaaten, wozu auch die
Schweiz zählt, Verbesserungsvorschläge. Kürzlich haben wir auch einen
zivilgesellschaftlichen Forderungskatalog zu künstlicher Intelligenz und
automatisierten Entscheidungssystemen mit erarbeitet und unterzeichnet.
_Biometrische Identifikation und Gesichtserkennung_
Rund 80 Prozent der Personen, die für die eidgenössischen Wahlen
kandidierten, sind für ein Verbot der automatischen Gesichtserkennung
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/biometrische-identifikation-und-gesichtserkennung/>
im öffentlichen Raum. Die Mehrheit in allen Parteien ausser der SVP
lehnt diese Form der Massenüberwachung ab. Zur nötigen Sensibilisierung
hat die Kampagne gesorgt, die wir vor zwei Jahren gemeinsam mit
AlgorithmWatch CH und Amnesty International Schweiz lanciert haben.
Zudem sind in 3 Kantonen und 5 Städten Vorstösse für ein Verbot in den
Parlamenten hängig oder bereits verabschiedet. Nun ist es an der Zeit,
für ein Verbot auf eidgenössischer Ebene zu sorgen.
_Leistungsschutzrecht_
Wie bereits befürchtet, hat der Bundesrat im Sommer seine Pläne für ein
Leistungsschutzrecht für Medienverlage
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/leistungsschutzrecht/>
präsentiert und eine Vernehmlassung dazu eröffnet. Die Digitale
Gesellschaft ist dediziert der Meinung, dass der Vorschlag schon im
Grundsatz in Frage zu stellen ist. In unserer Stellungnahme zur
Urheberrechtsreform lehnen wir daher die Einführung eines
Leistungsschutzrechtes (LSR) für Medienverlage entschieden ab und
fordern den Bundesrat auf, den Prozess abzubrechen. Das geplante
Gesetzesvorhaben kann den demokratierelevanten Journalismus nicht
fördern, gefährdet den Medienstandort Schweiz und führt zu einer
weiteren Konzentration der Medienbranche. Die vorgesehene Beteiligung
der Urheber:innen an den Einnahmen ist systematisch problematisch und
begünstigt die Ungleichbehandlungen verschiedener Kategorien von
Mitwirkenden.
_Strategische Klagen_
Die Achtung unserer digitalen Grundrechte setzen wir nötigenfalls mit
strategischen Gerichtsverfahren durch: Bereits 2014 haben wir Beschwerde
gegen die Vorratsdatenspeicherung
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/vorratsdatenspeicherung/>
erhoben. Gegenwärtig ist das Verfahren am Europäischen Gerichtshof für
Menschenrecht (EGMR) hängig. 2017 wurde das neue Nachrichtendienstgesetz
in Kraft gesetzt. Gleichzeitig haben wir eine Klage gegen die
Kabelaufklärung
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/kabelaufklaerung/>
lanciert. Nach unserem Erfolg vor Bundesgericht muss sich nun das
Bundesverwaltungsgericht vertieft mit der Massenüberwachung durch den
Geheimdienst auseinandersetzen. 2023 haben hierzu umfangreiche
Schriftenwechsel stattgefunden. Gegenwärtig arbeiten wir an einem
weiteren Verfahren, mit dem wir erreichen möchten, dass Urteile der
Zwangsmassnahmengerichte, beispielsweise zum Einsatz von Staatstrojanern
und IMSI-Catchern, grundsätzlich veröffentlicht werden.
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*Veranstaltungen*
_Winterkongress 1./2. März 2024_
Wir freuen uns, den Winterkongress am Freitagabend, 1. und Samstag, 2.
März im Casinotheater in Winterthur durchführen zu können. Zurzeit
wertet die Jury die eingegangenen Vortrags- und Workshop-Vorschläge
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/2023/11/01/winterkongress-der-digitalen-gesellschaft-vom-1-2-maerz-2024-call-for-participation/>
aus. Vorverkauf und Registrierung starten Mitte Dezember. Der Eintritt
wird ~40.- Franken (reduziert 30.-) betragen.
_Frühjahrestreffen 4. Mai 2024_
Zum bereits 27. Mal tauschen wir uns zu unseren Themen aus, vernetzen
uns und planen das nächste halbe Jahr. Das Treffen wird diesmal am
Samstag, 4. Mai 2024 sowohl in der Bitwäscherei
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/uber-uns/bitwaescherei/> in Zürich
wie auch in Lausanne und online (hybrid) stattfinden. Die Plena werden
gemeinsam durchgeführt und simultan übersetzt. Die Treffen sind
öffentlich; die Einladung folgt im April. Neu werden wir uns einen
ganzen Tag versammeln, um den Austausch in den Fachbereichen zu stärken.
Im Herbst ist ein Umzug nach Biel geplant.
_Netzpolitik-Zmittag__neu auch in Neuchâtel:_
Unsere netzpolitischen Mittagessen finden immer in der ersten Woche im
Monat in mittlerweile sieben Städten statt. Wir treffen uns jeweils zum
ungezwungenen Austausch. Weitere Details gibt es im Eventkalender
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/event> unter den regelmässigen
Veranstaltungen
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/regelmaessige-veranstaltungen/>.
_Jugend hackt_
Im Oktober 2023 fand in der Bitwäscherei in Zürich ein Hackathon für und
von Jugendlichen zwischen 12 und 18 Jahren statt. Die engagierten
Jugendlichen entwickelten 5 beeindruckende Projekte zu Themen wie
digitale Selbstverteidigung, Ethik, Recht und Technologie. Die kreativen
Ergebnisse umfassten Spiele, eine LED-Lichtshow, einen regionalen
Veranstaltungskalender sowie einen Schadstoffkompensationsrechner.
«Jugend hackt
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/2023/11/12/jugend-hackt-schweiz-2023-rueckschau-und-impressionen-jugend-hackt/>»
war ein voller Erfolg, weshalb wir daran arbeiten, das Format zu
verstetigen und weiterzuentwickeln. Ziel ist es, ein bis zweimal pro
Jahr «Jugend hackt» durchzuführen, bei genügend Interesse auch in
anderen Schweizer Städten. Zudem sind wir bestrebt, den Jugendlichen
einmal pro Monat die notwendige Unterstützung anzubieten, damit sie in
der Bitwäscherei und durch Mentor:innen begleitet an ihren Projekten
weiterarbeiten können.
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*Verein und Finanzen*
Ehrenamtlich eingebrachtes Fachwissen und persönliches Engagement
gehören zu unseren grössten Stärken. Der Einsatz für digitale
Freiheitsrechte ist aber ein Langstreckenlauf mit vielen Sprints,
welcher selbst von einer grösseren Gruppe nicht nur im Ehren- und
Nebenamt geleistet werden kann. Daher möchten wir die Geschäftsstelle
2024 um ein:e Fachbereichsleiter:in erweitern. Dies ermöglicht unser
Engagement in den vielen Bereichen, die von der Digitalisierung
betroffen sind.
Dank einer strategischen Förderung der Stiftung Mercator Schweiz sind
unsere Finanzen aktuell ausgeglichen. Mittelfristig müssen wir unsere
drei ungefähr gleich grossen Säulen der Finanzierung
(Mitgliederbeiträge, Spenden, Förderungen) jedoch deutlich stärken,
damit die Investitionen in die Geschäftsstelle nachhaltig finanziert
sind. Um langfristig nicht von einzelnen Institutionen abhängig zu sein,
ist es uns ein zentrales Anliegen, unsere Mitglieder-, Spender- und
Gönnerinnenbasis zu erweitern. So bewahren wir unsere Unabhängigkeit und
die Glaubwürdigkeit, die wir uns in den vergangenen Jahren mit grossem
Einsatz erkämpft haben.
Für jegliche Unterstützung und Mitgliedschaft
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/uber-uns/mitgliedschaft-und-spenden/>
danken wir herzlich!
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*Weiterführende Informationen*
Monatlich informiert der Newsletter der Digitalen Gesellschaft über das
netzpolitische Geschehen in der Schweiz. Aus diesem Grund verzichten wir
an dieser Stelle auf weitere Hinweise zu unserer inhaltlichen Arbeit und
verweisen stattdessen gern auf das reguläre Update
<https://www.digitale-gesellschaft.ch/dossier/newsletter/>.
*Digitale Gesellschaft*
4000 Basel
Schweiz
CH15 0900 0000 6117 7451 1
PostFinance AG, POFICHBEXXX
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Die Digitale Gesellschaft setzt sich für unsere Freiheitsrechte in einer
vernetzten Welt ein. Ja, ich mache mit. <http://digiges.ch/ichmachemit>